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Samstag, 27 April 2024 14:32

Klage gegen Lufthansa wegen irreführender CO₂ - Versprechen

Lufthansa Lufthansa fot: pixabay

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat die Lufthansa aufgrund ihrer Werbeaussagen zu CO₂ - Kompensationen verklagt. Die Umweltschutzorganisation beschuldigt das Luftfahrtunternehmen, irreführende Behauptungen über die Neutralisierung von Flugemissionen zu verbreiten. Laut DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch werden die tatsächlichen Klimaauswirkungen des Flugverkehrs durch die von der Lufthansa angebotenen Kompensationsmaßnahmen nur unzureichend berücksichtigt.

Werbeversprechen unter der Lupe

In ihrer Werbung behauptet die Lufthansa, dass Fluggäste durch finanzielle Beiträge zu verschiedenen Kompensationsprojekten die CO₂ - Emissionen ihrer Flüge vollständig ausgleichen können. Die Projekte umfassen Investitionen in Waldschutz und die Bereitstellung umweltfreundlicherer Kochöfen in Entwicklungsländern. Die DUH kritisiert jedoch, dass diese Maßnahmen den Eindruck erwecken, Flüge seien dadurch klimaneutral, was sie als „dreiste Verbrauchertäuschung“ und „Greenwashing“ bezeichnet.

Kritik an Kompensationsmethoden

Die von der Lufthansa genutzten Kompensationsmethoden stehen im Vergleich zu denen unabhängiger Anbieter wie Atmosfair und myclimate in der Kritik. Obwohl die Lufthansa den von myclimate entwickelten Kompensationsrechner verwendet, passt sie diesen an, sodass die Klimawirkungen, die über den bloßen CO₂ - Ausstoß hinausgehen, nicht vollständig berücksichtigt werden. Dies führt zu deutlich niedrigeren Kompensationszahlungen bei der Lufthansa im Vergleich zu anderen Anbietern. Atmosfair weist zudem darauf hin, dass es besser sei, CO₂ - Emissionen von vornherein zu vermeiden, anstatt sie nachträglich zu kompensieren.

Trotz der Behauptung der Lufthansa, mit ihrem Angebot zur CO₂ - Kompensation die Luftfahrt in eine nachhaltigere Zukunft zu führen, wirft die Klage der DUH ernsthafte Fragen bezüglich der Effektivität und Glaubwürdigkeit solcher Maßnahmen auf. Es bleibt abzuwarten, wie das Gericht die Vorwürfe der irreführenden Werbung und des unzureichenden Umweltschutzes bewerten wird. Dieser Fall unterstreicht die Notwendigkeit, Kompensationsangebote kritisch zu prüfen und die tatsächlichen Auswirkungen auf das Klima transparent zu machen.

Quelle:ZEIT